Macht der inneren Sprache

Wie sprichst du eigentlich mit dir selbst?
Die Macht deiner inneren Sprache

Wie oft denkst du darüber nach, wie du mit dir selbst sprichst? Nicht was du denkst, sondern in welcher Sprache du deine Gedanken formulierst? Kaum jemand tut das bewusst – dabei beeinflusst deine innere Sprache maßgeblich deine Wahrnehmung, dein Verhalten und deine Lebensqualität.

Jeder Gedanke wirkt – gesprochen oder nicht

Die meisten Menschen denken in Worten. Unsere „Selbstgespräche“ sind ein permanenter Strom innerer Kommentare: über uns, über andere, über Situationen. In der arabischen Sprache gibt es dafür eine schöne Formulierung: „mit seiner Seele sprechen“. Sie bringt auf den Punkt, was oft übersehen wird: Auch wenn du es nicht aussprichst – deine Seele hört zu. Immer.

Sprache prägt Realität

Wenn du im Ärger denkst:

  • „Ich könnte ausrasten!“
  • „Ich hasse es, wenn jemand das macht!“
  • „Ich ertrage das nicht mehr!“

… dann erschaffst du in dir eine Realität, in der du Opfer bist – und voller Ohnmacht. Deine Wortwahl ist nicht nur Ausdruck deiner Emotion – sie verstärkt sie. Deshalb lohnt sich die Frage: Was sind deine typischen Formulierungen im Frust? Notier sie dir – oder frag Freunde. Andere hören oft besser, was du selbst dir sagst.

Die Kunst der neuen FORM-ulierung

Was würde passieren, wenn du dieselbe Situation anders benennst?

Etwa so:

  • „Diese Situation ist interessant …“
  • „Ich frage mich, was ich daraus lernen kann.“
  • „Was will mir das Leben hier zeigen?“

Das ist keine Verdrängung – es ist ein Perspektivwechsel. Und der beginnt mit der Sprache. Denn deine FORM-ulierung ist die FORM, die du deiner Erfahrung gibst.

Sprache schafft Lösung statt Drama

Aggressive Gedanken aktivieren dein Reptiliengehirn – Kampf, Flucht, Angriff. Neutrale oder neugierige Gedanken aktivieren dein „intelligentes Hirn“ – Kreativität, Empathie, Lösungsfindung.

Die Frage ist nicht, ob du dich ärgern darfst – sondern:

Wie sehr willst du im Ärger stecken bleiben?

Fazit:

Lerne, auf deine Worte zu achten – außen wie innen. Denn jedes Wort formt deine Welt.

„Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt.“ (Ludwig Wittgenstein)